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Aktuelle Neuigkeiten

Nachruf auf Pat Davies von Florence Kraus-Irsigler

Patricia M. Davies, - von allen Pat genannt, - ist im 89. Lebensjahr in Mendrisio (CH) verstorben. Von einem langen, bewegten, abwechslungsreichen, erfüllten Leben gibt es viel zu erzählen! Pat wurde 1935 in Süd Afrika geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Gymnastiklehrerin schloss sie die Ausbildung zur Physiotherapeutin an. In Groß- Britannien arbeitete sie viele Jahre in verschiedenen Kliniken, wo sie auch dem Ehepaar Bobath begegnete und ihre Arbeit mit cerebral geschädigten Kindern kennenlernte. Auf Initiative von Dr. Wilhelm M. Zinn, dem damaligen Direktor des medizinischen Zentrums Bad Ragaz, fand 1971 der erste Bobath Kurs in der Reha-Klinik Valens mit dem Ehepaar Bobath statt, mit dem Thema: „Behandlung Erwachsener Patienten mit Hemiplegie“. Danach wurde das Fortbildungszentrum „Hermitage“ unter der Leitung von Gisela Rolf ins Leben gerufen. Dort war Pat Davies 1975 –1991 als leitende Lehrkrad tätig. Pat unterrichtete unzählige Fortbildungen, sie gab Ihre Erfahrung mit neurologischen Patienten an alle medizinischen Berufsgruppen weiter. Sie vermittelte uns, dass jeder Therapeut auch ein „Lehrer“ sein muss, motivierend gegenüber dem Patienten und seinen Angehörigen, aber auch gegenüber Kollegen und Kolleginnen im medizinischen Team. Sie machte uns unsere Verantwortung klar, dass die Chancen eines Patienten in seiner Rehabilitation und seine Lebensqualität zu einem großen Teil von der Kompetenz und dem Engagement des medizinisch-therapeutischen Teams abhängen! Für sie war es eine logische Folge zur Verbreitung des Bobath-Konzepts ihre Expertise an andere weiterzugeben und geeignete Personen zu Bobath-Instruktorinnen und Instruktoren auszubilden. Folglich war sie 1984 in London bei der Gründung von IBITA (International Bobath Instructors Training Association – damals IBITAH) beteiligt, die 1986 in Jerusalem beschlossen wurde. So wurde die Hermitage zum „Mekka“ für alle interessierten, engagierten Therapeutinnen und Therapeuten im deutschsprachigen Raum und Pat Davies zu der Autorität in allen therapeutischen Aspekten neurologischer Erkrankungen. Pat war kontaktfreudig, oft humorvoll, allgemein respektiert, aber, besonders in ihren Kursen, immer wieder auch gefürchtet. Bis zum Schluss galt Ihr spezielles Interesse schwer betroffenen Patienten nach SHT, „Pushern“, neuropsychologischen Störungen, usw. Der Fortbildungsbedarf war enorm, die Kurse waren schon auf viele Jahre hinaus ausgebucht! Nicht nur Therapeuten reisten von überall her nach Bad Ragaz. Pat baute Verbindungen zu vielen Pionierinnen und Pionieren dieser Zeit auf. Es gab Begegnungen und Kurse z.B. mit Susanne Klein-Vogelbach (Funktionelle Bewegungslehre), Felicie Affolter, Walter Bischofsberger und speziell mit Hans Sonderegger (Affolter Modell - neurologisch-pädiatrisches Therapiekonzept), Geoffrey D. Maitland (Manuelle Therapie), David Butler (Mobilisation of the Nervous System), Kay Coombes (Facio-orale Therapie), sogar Samy Molcho (Körpersprache, Pantomime) habe ich dort erlebt! Man traf sich in Bad Ragaz zu anregenden Kontakten und gegenseitigem Austausch. Pat Davies schrieb Bücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden: „Steps to Follow“ (1.+2. Auflage), - „Right in the Middle”, -“Starting Again” (alle im Springer Verlag erschienen); dazu einige Publikationen. Sie wurde zu unzähligen Kursen und Seminare in aller Herren Länder eingeladen und trug interessante und unterhaltsame Beiträge auf Kongressen bei. Ihre Erfahrung und Expertise waren weltweit geschätzt! Die Physiotherapie, vor allem in der Neurologie hat Pat Davis viel zu verdanken. Mir ist es ein Anliegen, Pat mit meiner Dankbarkeit und Anerkennung nochmals persönlich zu würdigen. Die vielen beruflichen und privaten Begegnungen sind für mich in lebendiger Erinnerung und geprägt sowohl vom fachlichen Austausch als auch von vielen Feiern, wo ihre humorvollen, „schauspielerischen“ Fähigkeiten uns alle begeisterten. Sie war eine große Persönlichkeit, die die Welt der Physiotherapie nachhaltig sehr posiKv beeinflusst. Florence Kraus-Irsigler, Wien im Oktober 2024

Beratung von Patientin und pflegendem Angehörigen durch zwei Fachdisziplinen im häuslichen Bereich

Angestoßen durch einen Fachbeitrag von Gabi Jacobs, Pflegefachfrau in der Rehabilitation, Pflegeaufbaukursintruktorin Bobath BIKA wurde eine dringende Anfrage an sie herangetragen. Eine Patientin, die schon länger an Mulitpler Sklerose leidet und wegen Schmerzen nur noch kurze Zeit sitzen konnte suchte Hilfe in ihrer Notlage. Sie und ihr Ehemann baten um einen Hausbesuch. Gabi Jacobs wandte sich an den Physiotherapeuten Klaus Gusowski, da beide in einer interdisziplinären Zusammenarbeit eine größere Chance sahen, die Probleme der Patientin zu analysieren und ihr auch behandlungstechnisch Vorschläge zu unterbreiten beschlossen sie einen gemeinsamen Besuch. An einem Sonntag Ende Juli machten sich beide auf den Weg. Sie trafen ein Ehepaar an, das ihnen von vielen, zum Teil auch sehr kostenintensiven Versuchen berichteten, um die quälenden Schmerzen der Patientin zu lindern, die ihr die Partizipation (Teilhabe) im gewohnten Alltag und bei Unternehmungen auch im Familien- und Freundeskreis unmöglich machten. Die Schmerzen traten im Beckenbereich auf, teilweise auch im proximalen Oberschenkel. Nach diversen Arztbesuchen unterschiedlicher Fachrichtungen und Reha-Aufenthalten blieb als letzte Möglichkeit die Einnahme starker Schmerzmedikamente bis hin zu Morphinderivaten. Einer Anamnese mit intensivem Zuhören folgte eine umfassende Befundung durch Klaus Gusowski, der sich sowohl mit orthopädischen als auch neurologischen Testungen ein Bild von einer möglichen Schmerzursache machte. Ergänzend wurden die Röntgenbilder der LWS, des Beckens und der Hüftgelenke begutachtet. Viele Faktoren wurden ausgeschlossen. Die neurologische Bewegungsstörung mit einer Tonusasymmetrie der hüftumgebenden Muskulatur und einiger damit verbundenen atypischer Bewegungsverhalten gaben die Hinweise auf die Ursache der immer wieder auftretenden Schmerzen in Bewegung aber auch im Sitzen. Behandlungsvorschläge wurden erdacht, erprobt und verschriftlicht. Gabi Jacobs bemühte sich um eine gute Sitzlagerung im Rollstuhl mit einfachen Hilfsmitteln, die sich auch im Nachgang als hilfreich erwiesen. Nach zwei Stunden verließen die beiden die Patientin und ihren Ehemann. Es war deutlich geworden, dass die Ergänzung der beiden Professionen den Zugang zum Problem dieser Patientin extrem erleichterte und zum Erfolg führte. Klaus Gusowski schrieb für die behandelnde Physiotherapeutin einen ausführlichen Befund, mit konkreten Behandlungsvorschlägen. Die Wichtigkeit der von den VeBID-Mitgliedern Sigrid Tscharnke und Bettina Weiß konzipierte und mit dem IFK durchgeführte Ausbildung zur „Schulung von pflegenden Angehörigen in der Neurorehabilitation nach dem Bobath-Konzept“ wurde sichtbar, da auch hier, unter anderem, Hausbesuche der Therapeuten den pflegenden Angehörigen in die Lage versetzen können, mit geringen Hilfen und dem richtigen Einsatz von Hilfsmittel die Partizipation der Patienten zu erleichtern.

Neues Buch hilft durch das erste Jahr nach dem Schlaganfall

Physiotherapeut Helmut Gruhn und Bobath-Instruktor, IBITA hat über Jahrzehnte Betroffene von Schlaganfall betreut.  Immer wieder erlebte er die Unsicherheit nach dem Schlaganfall und das Fehlen einer klar strukturierten und einfachen Hilfe, wie man mit der neuen Situation positiv und zukunftsorientiert umgeht. Er wurde 2022 für seine Arbeit mit dem Motivationspreis der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ausgezeichnet.   Gemeinsam mit dem Texter Niklas Schaab hat er deshalb einen kompakten Leitfaden für Betroffene und Angehörige geschrieben, der zusammenfasst, was im ersten Jahr nach dem Schlaganfall wichtig ist. Von der Zeit in der klinischen Reha bis zum Übergang in den neuen Alltag geht Helmut Gruhn Schritt für Schritt die verschiedenen Phasen durch und beschreibt anhand von vielen Beispielen, wie das Leben trotz Einschränkungen aktiv und positiv gestalten werden kann. Auch Betroffenen und Angehörigen, bei denen der Schlaganfall Jahre zurückliegt, bietet das Buch Aufmunterung, Trost und Rat. Das Buch erscheint am 02.08.2023 im TRIAS-Verlag, der zur Thieme-Gruppe gehört. Es enthält Geleitworte von Liz Mohn (Stifterin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe / Bertelsmann-Verlag), Monica Lierhaus (Betroffene, Sportmoderatorin) und Dr. med. Martin Falkenberg (Chefarzt Neurologie Rehabilitationszentrum Bielefeld) und kann ab sofort vorbestellt werden.   „Neustart nach dem Schlaganfall – 
Was im ersten Jahr wichtig ist“ Ein Leitfaden für Betroffene und Angehörige Herausgeber: TRIAS
Taschenbuch: 116 Seiten ISBN-10: ‎3432117906 Erscheint am 2.8.2023

Goldene Ehrennadel der AMSEL an Klaus Gusowski verliehen

Mit der Goldenen Ehrennadel der AMSEL zeichnete Adam Michel den ehemaligen leitenden Physiotherapeuten am Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad aus. Sein Credo bis heute: „Solange es eine Chance gibt, am Patienten etwas zu bewirken, gebe ich nicht auf“. Seine Berufung ist es, als anerkannter Bobath-Instruktor seine Kenntnisse zur physiotherapeutisch fundierten Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten bei neurologischen Schädigungen des zentralen Nervensystems nicht nur am Patienten anzuwenden, sondern als Ausbilder auch an seine Kollegen weiterzugeben. Die Konzeption der Therapeutenausbildung der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat Klaus Gusowski mit seinen Beiträgen maßgeblich geprägt. Seit Mitte der 90er Jahre, also seit fast drei Jahrzehnten, durfte AMSEL auf seine Expertise und ehrenamtliche Tätigkeit bauen, zu der die fachliche Beratung bei der Entwicklung von Broschüren zählten, regelmäßige Beiträge im Mitgliedermagazin together der AMSEL und auf der Internetseite sowie zahlreiche Einsätze als Referent bei Veranstaltungen, in Videos und in Expertenchats. Die Auszeichnung erhielt Klaus Gusowski auf dem Neujahrestreffen der AMSEL (Aktionskreis Multiple Sklerose Erkrankter Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V.  am 14.1.2023 in der Sparkassenakademie in Stuttgart. Der VeBID gratuliert Klaus Gusowski zu dieser Auszeichnung.

Interessanter Artikel über die Wirksamkeit einer Serie von Behandlungen nach dem Bobath-Konzept im iMedPub Journals veröffentlicht

„The Bobath Conecpt Case Series Report“ von Klaus Gusowski, Flavius Vorovenci und Peter Flachenecker lautet ein im iMedPub Journals im Dezember 2022 veröffentlichter Artikel unter der Rubrik Medical Case Reports. Die dem Artikel zugrunde liegende Arbeit basiert auf den Befunden und Behandlungen von 6 Patienten im Rahmen eines Bobath-Grundkurses. Die Patienten, es handelt sich um 4 Patienten mit der Diagnose MS und um zwei Schlaganfallpatienten wurden an 6 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 1h Stunde im Rahmen des Kurses behandelt. Für jeden Patienten wurden Therapieziele definiert. Eine spezifische Bewegungsanalyse und Bewegungsdiagnose war die Grundlage der therapeutischen Interventionen. In den Serienfallberichten werden die individuellen Therapieansätze und Messparameter genannt, mit denen die Therapieergebnisse erreicht und überprüft wurden. Ergebnis: Alle Patienten zeigen signifikante Verbesserungen. In der Diskussion werden Ansätze und grundlegende Überlegungen des Bobath-Konzeptes genannt und vorgestellt. Der vollständige Artikel ist im Download-Bereich auf dieser Website zu lesen.

Helmut Gruhn erhält den Motivationspreis 2022 der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe

Alle zwei Jahre zeichnet die Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit ihrem Motivationspreis Fachleute, Ehrenamtliche und Betroffene aus, die sich in besonderem Maße für das Thema Schlaganfall einsetzen. Gastgeberin der Preisverleihung in Gütersloh war Stifterin Liz Mohn. „Nirgendwo erlebe ich so viele Momente der Hoffnung wie hier“, sagte die Präsidentin in ihrer Festrede. 82 Nominierungen aus ganz Deutschland gingen in diesem Jahr ein. Eine achtköpfige Jury, besetzt aus Fachleuten und Betroffenen, wählte die Preisträger aus. Prominentes Mitglied der Jury war Sportmoderatorin Monica Lierhaus, seit einer Hirn-OP 2009 selbst schwer behindert. „Es ist mir eine Ehre, diese Menschen auszuzeichnen. Ich finde das bewundernswert, was sie leisten“, sagte die frühere Frontfrau der ARD-Sportschau.

"Helmut Gruhn ist Physiotherapeut aus Leidenschaft“, lobte Laudator Dr. Martin Falkenberg, Chefneurologe aus Bielefeld und Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. „Er ist jemand, der unzählige Patienten, aber auch Therapeuten und Ärzte inspiriert hat.“ In seinem Perzeptionshaus in Hainburg entwickelte er sein „Back-to-life-Konzept“, ein Rehabilitationsprogramm speziell für Schlaganfall-Betroffene. Patienten, die sein Programm absolvierten, loben nicht nur die intensive Therapie, sondern auch die einfühlsame und motivierende Art des Therapeuten. Gruhn behandelt seine Patienten ganzheitlich, koordiniert auch die Behandlung bei anderen Therapeuten. Und er engagiert sich über die Therapie-Stunden hinaus. Da gibt es schon mal einen Tanzkurs in der Praxis oder einen Ausflug ins Fußballstadion – ganz getreu dem Ziel des Programms: Zurück ins Leben.

Der VeBID gratuliert Helmut Gruhn, der seit vielen Jahren neben seiner Arbeit im Perzeptionshaus auch als Bobath-Instruktor tätig ist, zu der Auszeichnung.

Curriculares VeBID Manual des IBITA anerkannten Bobath-Grundkurses ist neu überarbeitet und steht als flipbook auf dieser Website

Der VeBID hat sein Curriculares Manual zur Durchführung der in Deutschland angebotenen IBITA anerkannten Bobathgrundkursen 2022 neu überarbeit und aktualisiert. Kursteilnehmer sowie Interessierte erhalten eine klare Struktur, über den Ablauf des Kurses, sowie dessen Inhalte. 

In 4 Lernbereiche gegliederte Themen, sowie klar definierte Lernziele erleichtern die Orientierung und helfen die Anforderungen, die an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestellt werden, zu verstehen. Weiterhin finden Sie umfangreiche Literaturangaben. Das Manual ist frei zugänglich und kann bequem als Flipp-Book heruntergeladen werden.

Buchvorstellung: Ein Spaziergang durch ambulante Schlaganfall-Rehabilitation

Helmut Gruhn arbeitet als Physiotherapeut seit über 30 Jahren mit Betroffenen von Schlaganfall. Er wurde 2020 und 2022 für den Motivationspreis der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nominiert.
Mit einem seiner Patienten, dem international erfahrenen Werbegrafiker und Art Director Albert Schlierbach, hat er ein Sachbuch geschrieben, das sich mit der Rehabilitation nach dem Schlaganfall beschäftigt. Ein Thema, mit dem sich wohl keiner freiwillig beschäftigt. Umso mehr überrascht die lockere, humorvolle, eigenwillige und unkonventionelle Art, wie hier an das Thema herangegangen wird! Das Buch brennt ein kreatives Feuerwerk ab, keine Seite gleicht der anderen, manche sind wie Werbeanzeigen liebevoll durchgestaltet, manche spielen mit Grafiken, Symbolen und Schaubildern, auf einigen steht lediglich ein motivierender oder humorvoller Spruch, auf der nächsten finden sich systematische Ratschläge, detaillierte Tabellen, Fotoserien oder ein ausführlicher Zeitungsartikel. Das Buch ist eine Fundgrube. Es lädt zum Blättern, zum Entdecken, gelegentlich zum längeren Nachlesen, dann wieder zum Lachen ein. Unter der ungewöhnlichen Form verbirgt sich ein ernsthaftes Anliegen: Nach der Entlassung aus der klinischen Rehabilitation werden die meisten Betroffenen von Schlaganfall unzureichend beraten und behandelt. Im Buch finden sich deshalb immer wieder „Informations-Nuggets“, die dazu einladen, aktiv zu werden und die oft schwerwiegenden Folgen des Schlaganfalls mit maximalem Engagement anzugehen. Betroffene und Angehörige erfahren, welche Handlungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen, wie sie die klinische Reha ambulant fortsetzen sollten und konkrete Probleme angehen können. Fotos zeigen realistische Einblicke in den Alltag von Patienten. Doch diese fachlich kompetenten Ratschläge und die teils ernüchternden Bilder verlieren durch die Mischung mit den chaotischen, wild gestalteten und farbenfrohen anderen Seiten ihre Strenge. So spiegelt die Gestaltung des Buches perfekt wieder, was auch die Texte im Kern vermitteln wollen: Betroffene und deren Angehörige sollen gesundheitliche Probleme und Einschränkungen ernsthaft angehen, aber bitte nicht verbittert und verbissen, sondern immer lebensfroh, mutig, offen, frei und voller Lebenslust. Ein extravagantes Mutmacher-Buch, das Optimismus und Hoffnung vermittelt! Aus dem Inhalt:

 - Motivationshilfen für den Alltag 
- Strategieplan für die ersten 6 Monate nach der Klinikentlassung
 - Informationen zu Therapien und der Auswahl von Therapeuten
 - Mut machende, kurze Patientengeschichten
 - Anregungen für ein bewegtes Leben nach dem Schlaganfall 
- Hilfe zur Selbsthilfe, um mit Behörden und Entscheidern umgehen zu können 
- Anleitungen und Hilfestellungen für Angehörige 
- Anlaufstellen und Adressen von Hilfseinrichtungen


Carmen Puschnerus erhält Förderpreis der Vereinigung der Bobath-TherapeutInnen

Die Vereinigung der Bobath-TherapeutInnen hat in diesem Jahr im Rahmen der 46. Fortbildungstagung vom 13. - 14. Mai 2022 in der MSH Hamburg erstmalig den Förderpreis verliehen. Die Preisträgerin ist Carmen Puschnerus, Physiotherapeutin und Bobath-Instruktorin, IBITA. Sie erhielt diesen Preis für Ihre Bachelorarbeit, in der sie sich mit der Umsetzung der S1 Richtilinie "Rehabilitation bei Störungen der Raumkognition bei Neglectpatienten" durch Bobath-InstruktorInnen beschäftigt. 

Entwicklung eines Assessmentinstruments zur Beurteilung der Bewegungsqualität vom Sitzen zum Stehen bei Patient*innen mit Schlaganfall

In der Fachzeitschrift Pflegewissenschaft wurde im März 2021 in neuer interessanter Artikel von Michaela Friedhoff veröffentlicht. Die Veröffentlichung hat folgendes Abstrakt: Für Patient*innen mit Schlaganfall ist die Wiedererlangung der Mobilität von hoher Bedeutung, insbesondere der Bewegungsübergang vom Sitzen zum Stehen. Auf die Bewegungsqualität wurde bisher kein Fokus gelegt. Die Untersuchung beschäftigt sich mit dem Thema, ob eine Schulung in therapeutisch aktivierender Pflege nach Bobath die Bewegungsqualität der Patient*innen beim Aufstehen verbessert. Zur Beurteilung dieses Bewegungsübergangs musste zunächst ein Assessmentinstrument entwickelt und auf seine Validität geprüft werden. Die erste  Überprüfung im Praxisfeld zeigte eine deutliche Verbesserung der Bewegungsqualität aller eingeschlossenen Patient*innen.

Im März diesen Jahres hat die Bika e.V., Bobath-Initative für Kranken- & Altenpflege einen eigenen YouTube Kanal gestartet. Hier werden Videos eingestellt, die Bobath-spezifische pflegerische Interventionen im Umgang mit neurologisch erkrankten Personen darstellen. Gestartet wurde das Projekt mit 2 Videos zu den Themen: Aufsitzen an die Bettkante und Transfer vom Rollstuhl zum Bett. Geplant sind weitere Videos, die in diesem Format angeboten werden sollen.

Eine neue Studie zur Wirksamkeit eines auf dem Bobath-Konzept basierenden individualisierten Lern- und Übungsprogramms wurde 2021 im American Journal of Health Research veröffentlicht

Eine sehr interessante und aufschlussreiche Studie von Eckhardt G., Brock K., Haase G., Ishida T., Hummelsheim H. wurde im März 2021 im American Journal of Health Research unter dem Titel: „An Individualised Learning and Exercise Program Based on the Bobath Concept to Facilitate Goal Achievement in People with Chronic Stroke“ veröffentlicht. Das Abstract zu der Studie finden Sie unter folgendem link: www.sciencepublishinggroup.com/journal/paperinfo

The Bobath-Concept, A case series report, Poster 2021, Gusowski K., Vorovenci F., Flachenecker P.

Ergebnismessung ist ein wichtiger Teil der Bobath-Grundkurse, die nach den IBITA-Richtlinien durchgeführt werden. Die KursteilnehmerInnen lernen verschiedene zum Teil international anerkannte Assessments und dadurch auch den Effekt ihrer Behandlungen kennen. Die Ergebnisse eines Kurses wurden in einem Poster festgehalten, stellvertretend für die Resultate in vielen anderen Kursen. Das Poster „The Bobath-Concept - a case series report“ von Klaus Gusowski Bobath-Basic-Course-Instructor und Flavius Vorovenci, PT, MSc wurde von „Rehabilitation in MS“ (RIMS) akzeptiert und auf der digitalen Jahresversammlung im Herbst 2020 präsentiert. Es wird sichtbar, dass mit dem Bobath-Konzept Patienten mit verschiedenen Diagnosen und unterschiedlichen Krankheitsstadien und Graden an Behinderung mit gutem Erfolg behandelt werden. Das Poster finden Sie im Downloadbereich auf dieser website.

Die Qualitätssicherung für Bobath-Grundkurse ist seit November 2020 auf digital umgestellt

Seit 2006 führt der VeBID eine Qualitätssicherung in den Bobath-Grundkursen in Deutschland und Österreich durch. Die Qualitätssicherung erfasst und überprüft, was und in welchem Umfang, in den Bobath-Grundkursen unterrichtet wurde. Ergebnisse von Gesamtauswertungen der Daten der Qualtiätssicherung wurden in der Vergangenheit schon mehrfach veröffentlicht und zeigten bisher eine große Anzahl von sehr guten Bewertungen. Die Inhalte der Bobath-Grundkurse, die weltweit unterrichtet werden, basieren auf dem Core-Curriculum der IBITA. Dieses ist in Deutschland und Österreich seit 2017 als „Curriculares VeBID Manual für den IBITA anerkannten Bobath-Grundkurs“ veröffentlicht. Darin sind sowohl die Inhalte der Bobath-Grundkurse benannt, als auch die Kompetenzen definiert, die KursteilnehmerInnen als Lernziele erreichen sollen. Unterteilt und definiert sind diese Lernziele in 4 Lernbereiche, die einer ständigen Weiterentwicklung, unter anderem auch in Bezug zu evidenzbasierten und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, unterliegen. Bisher wurde die die Qualitätssicherung anhand eines Fragebogens, der 95 Fragen umfasst, am Ende eines Bobath-Grundkurses schriftlich erfasst. Die Fragebögen wurden anschließend anonym erfasst und ausgewertet. Die InstruktorInnen erhielten danach eine Auswertung zu den einzelnen Kursen und konnten dann sowohl eigene Stärken als auch Schwächen im Kurs anhand der Beurteilungen durch die KursteilnehmerInnen erkennen und dieses Wissen für folgende Kurse qualitätsfördernd einsetzen. Die neue Ära der digitalen Qualitätssicherung erleichtert nun, sowohl für die KursteilnehmerInnen als auch für die InstruktorInnen, diesen Prozess. Der Fragebogen kann nun einfach am Rechner oder Smartphone durch Anklicken eines kurspezifischen Links ausgefüllt und abgeschickt werden. Dieser Prozess geschieht weiterhin anonymisiert und der Datenschutz ist gewährleistet. Der VeBID freut sich auf den Start der digitalen Qualitätssicherung und verspricht sich von dieser Entwicklung, neben den Erleichterungen beim Erfassen der Fragebögen, auch eine weitere Verbesserung der Effizienz der Qualitätssicherung durch die schnellere Verfügbarkeit der Auswertung.

Berta Bobath unter den 10 bedeutendsten Physiotherapeut*innen der Geschichte

Anlässlich des 125. Jahrestages der Gründung der Scociety of Trained Masseuses in the United Kingdom 2019 hat die International Physiotherapy History Association (IPHA) Nominierungen für die weltweit bedeutendsten Physiotherapeut*innen der Geschichte entgegengenommen. Innerhalb der dreiwöchigen Nominierungsphase im Oktober 2019 erreichten die IPHA 355 Nominierungen von 48 verschiedenen Physiotherapie-Persönlichkeiten. Das Projektkommitee erstellte aus diesen Nominierungen eine Liste mit 25 Namen, aus welcher eine Jury die 10 weltweit größten Physiotherapeut*innen auswählte - darunter auch Berta Bobath. Für uns als Vereinigung der Bobath-Therapeuten Deutschland e.V. und als Verein der Bobath-Instruktoren Deutschland und Österreich e.V. (VeBID) ist die Ehrung von Berta Bobath ein besonderer Grund zur Freude. Ihr Vorbild ist für uns Bobath-Therapeut*innen mitbestimmend für unsere berufliche Identität. Und nun wurde darüber hinaus Berta Bobaths Verdienst für die Entwicklung des Bobath-Konzeptes im historischen und internationalen Kontext ausgezeichntet. Ihre außerordentliche Leistung und deren hohe Bedeutung für die Weiterentwicklung der Physiotherapie mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart wurden damit seitens der Jury anerkannt und gewürdigt. Der Artikel zu dieser Wahl ist unter folgendem Link abrufbar: history.physio/projects/greatest/. Katharina von Bistram und Andrea Espai (Vorstand der Vereinigung der Bobath-Therapeuten Deutschland e.V.

 

 

Wichtige aktuelle Information: Ausnahmeregelungen der IBITA bei Bobath-Grundkursen wegen der Corona-Pandemie

Liebe KollegInnen und Kollegen,

aufgrund der aktuellen internationalen Entwicklungen der Corona Pandemie erreichen den VeBID viele Rückfragen. Kursteilnehmer und Veranstalter sind verunsichert und beunruhigt, wie es jetzt mit Ihrem geplanten oder bereits begonnen IBITA anerkannten Bobath-Kurs weiter geht.

Aufgrund von abgesagten bzw. umgeplanten Kursen, reduzierter klinischer Praxis-/ Arbeitszeit, Einschränkungen beim Reisen und bei der Teilnahme an Bildungsveranstaltungen, wird der/die Bobath-InstruktorIn der/die Ihren IBITA anerkannten Bobath-Grundkurs leitet, eine Ausnahmeregelung bei dem IBITA/Exekutivkomitee beantragen, damit in der Zeit der Corona-Pandemie die Einhaltung der Regeln und Vorschriften angepasst werden.

Bei weiteren konkreten Fragen, wenden Sie sich bitte an die/den Bobath-Instruktor die/der Ihren Kurs leitet.

Wir bleiben weiterhin positiv und hoffen, dass bald wieder Normalität im Alltag Einzug findet. Bleiben Sie gesund!

Im Namen der Mitglieder und des Vorstandes des VeBID 

"Physiotherapeuten und Patienten brauchen mehr Schutz"

Im online newsletter von MOBITIPP ist kürzlich eine Interview mit Sigrid Tscharnke zur aktuellen Lage und Situation von Physiotherapeuten und Patienten in der aktuellen Krisensituation mit Coronavirus erschienen.

Mit Klick auf den Link können Sie das ganze Interview lesen.

https://www.mobitipp.de/physiotherapeuten-und-patienten-brauchen-mehr-schutz/

Laden Sie das aktuelle Flip-Book

Der VeBID bietet ein Curriculares Manual zur Durchführung der in Deutschland angebotenen IBITA anerkannten Bobathgrundkursen. Kursteilnehmer sowie Interessierte erhalten eine klare Struktur, über den Ablauf des Kurses, sowie dessen Inhalte. 

In 4 Lernbereiche gegliederten Themen, sowie klar definierte Lernziele erleichtern die Orientierung und helfen die Anforderungen die an den Teilnehmer gestellt werden zu verstehen. Weiterhin finden Sie umfangreiche Literaturangaben. Das Manual ist frei zugänglich und kann bequem als Flipp-Book heruntergeladen werden.

Minussyptomatik - Plussymptomatik

In der Fachzeitschrift Bewegung und Entwicklung Heft 2019- 42.Jahrgang ist ein interessanter Artikel unter dem Namen Minus Symptomatik  - Plus Symptomatik, Motor (re)learrning in der Neurorehabilitation Kompensationsstrategien vs. Funktionserholung erschienen. Die Autoren sind  Gabriele Eckhardt und Gerlinde Haase. Der Artikel ist unter den downloads zu lesen.

Qualitätssicherung für Bobath-Grundkurse von VeBID-Instruktoren in Deutschland

Bobath-Grundkurse unterrichten und vermitteln seit Jahren ein profundes Wissen über Theorie und praktisches Arbeiten in der Neuro-Rehabilitation. Das Bobath-Konzept entwickelt sich dabei beständig weiter und integriert neue wissenschaftliche Erkenntnisse und moderne Übungsansätze.  Im Einklang mit der Internationalen Klassifikation von Funktionsfähigkeit und Behinderung (ICF) der WHO von 2001 ist das Bobah-Konzept zentriert auf die umfassende menschliche Funktionsfähigkeit in allen Lebensbereichen. Die Inhalte der Bobath-Grundkurse sind im Core-Curriculum der IBITA verpflichtend für alle Grundkurse benannt.

2017 hat der VeBID mit dem "curricularen VeBID Manual für den IBITA anerkannten Bobath-Grundkurs“  seine aktuellen Inhalte für die Bobath-Grundkurse in Deutschland veröffentlicht und diese dahingehend überarbeitet und erweitert, dass in 4 Lernbereichen die Lernziele von Kursteilnehmern explizit benannt werden. 

Auch weiterhin ist ein wesentlicher Schwerpunkt in den Bobath-Grundkursen die praktische Arbeit mit und am Patienten, um die Kompetenzen von Kursteilnehmern in der praktischen Anwendung in der Neuro-Rehabilitation zu fördern und weiter zu entwickeln.

Schon seit 2006 unterliegen Bobath-Grundkurse in Deutschland einer Qualitätssicherung. Am Ende jedes, in Deutschland von VeBID-InstruktorInnen gehalten Bobath-Grundkurses, werden in einem umfangreichen Fragebogen quantitativ Daten erfasst, um zu überprüfen ob und in welchem Umfang, die im Core-Curriculum verpflichtenden Inhalte und evidenzbasierten Kernaspekte unterrichtet wurden. Aus den Gesamt-Ergebnissen der Befragung von Grundkursteilnehmern im Jahre 2018 geht hervor, dass beides weiterhin signifikant der Fall ist. 

92,38 % der Befragten waren der Meinung, sehr gute bis ausreichende Informationen erhalten zu haben, 

6,32 % werten mit neutral und im Vergleich hierzu werten nur 

1,3 %, der Befragten zu einzelnen Themen nicht ausreichende oder keine Informationen erhalten zu haben. 

Somit konnten die Ergebnisse  im Vergleich zur letzten Veröffentlichung in einem Peer Review Journal (siehe Hengelmolen-Greb A., 2016, Bobath-Konzept – Überprüfung der Lehrinhalte von Bobath-Grundkursen: Enthält der Lehrplan evidenzbasierte Maßnahmen? Querschnittsstudie, physioscience 2016; 12: 17-25) sogar noch verbessert werden.

 

Die Tabelle der Auswertungen finden Sie im download auf dieser Website. Sollten Sie Fragen zur Qualitätssicherung des VeBID haben, so steht Ihnen Frau Anke Hengelmolen-Greb, M.Sc., Qualitätssicherung VeBID, unter der Email-Adresse anke.greb@bobath-grundkurs.de gerne zur Verfügung. 

 

Aus der Praxis für die Praxis

„ Leitfaden Physiotherapie in der Neurologie“

von Anke Hengemolen-Greb, Msc. Bobath Instruktorin, IBITA , (Hrsg.) und Prof. Dr. med. Michael Jöbges (Hrsg.)

Der Leitfaden Physiologie in der Neurologie unterstützt bei der individuellen Therapiegestaltung und gibt Orientierung in der täglichen Praxis mit neurologischen Patienten.

Ausgehend vom Clinical-Reasoning (CR)-Prozess als Grundlage jeder Therapieplanung und -durchführung werden

  • häufige neurologische Syndrome
  • die neurofunktionellen Systeme
  • sowie Diagnosen und Krankheitsbilder beschrieben

Für die Therapie werden, ganz im Sinne des CR, immer auch die zugrundeliegenden Störungen bzw. betroffenen Systeme einbezogen und berücksichtigt. Ein separates Kapitel stellt die physiotherapeutischen Behandlungsverfahren mit ihren spezifischen Herangehensweisen vor.